Mit mehr als 100 Wohnwagen zogen rund 400 Jenische am 22. April 2014 in die Hauptstadt Bern, um mehr (statt immer weniger!) Plätze und vollständige und gleichberechtige Anerkennung als Volk zu
fordern. Die Polizei fing sie auf der Autobahn ab und wies sie auf die kleine Allmend, doch wurden sie von dort am 24. April durch eine rücksichtslose, geschichtsblinde, unnötige und teure
Polizeiräumung vertrieben. Die Behörden sagten, auf der gesamten Allmend, einem sehr grossen Gelände, habe es wegen Parkplatzbedarfs für eine Gewerbeausstellung keinen Platz für Wohnwagen, und
ebensowenig anderswo im Kanton Bern. Die Jenischen zogen anschliessend auf ein unbenutztes Gelände nach Nidau am Bielersee, ebenfalls im Kanton Bern, wo sie, nach anfänglicher
Zutrittsverweigerung seitens der Behörden, zwei Wochen lang bleiben konnten. Sie zahlen Miete für den Platz. In der Folge wurden, nach jahrelanger Bremstaktik, seitens der Behörden, in mehreren
Kantonen sofort einige neue Plätze geschaffen, der erste im Kanton Jura, und auch die Forderung nach voller Anerkennung wird von der Politik endlich ernst genommen.
Die Aktion, organisiert vom Verein Bewegung der Schweizer Reisenden, war somit ein klarer Erfolg.
Doch die polizeiliche Räumung der kleinen Allmend Bern am 24. April 2014 mit der Abführung, Einsperrung und Nummerierung auch von Kranken, Alten und Kleinkindern wird aber als ein Tag des
Rückfalls in finstere Zeiten und üble Methoden im Gedächtnis bleiben.
Der Film zeigt Live-Sequenzen vom 23. und 24. April sowie rückblickende Schilderungen und Kommentare vom 26. April 2014.
Bis Montag Mittag hätten die Fahrenden das Expogelände in Nidau verlassen müssen- doch sie sind geblieben. Jetzt räumt die Stadt ihnen ein vorläufiges Bleiberecht ein. In zehn Tagen sollen sie das Feld aber definitiv räumen.
In diesem Link finden Sie SRF Sendungen und Interviews über die Jenische:
http://www.srf.ch/suche?q=Jenische